Chronik

Der Grundstein für diese, doch etwas außergewöhnliche Sportart, wurde im Jahre 1924 vom damaligen Arbeiterschützenbund gelegt. Seitdem befindet sich der Bolzenschießsport im Bergischen Land im stetigen Wandel.

Bereits 1928 waren 5 Vereine am Wettkampf beteiligt und es sollten noch einige folgen. Anfang der 30er Jahre gründete sich der ersten Bolzenschießverband. Nur 3 Jahre später wuchs die Teilnehmeranzahl an der Meisterschaft auf 10 Vereine.

1939 nahmen erstmals 20 Vereine an der Stadtmeisterschaft teil, sodass eine Aufteilung der Vereine in 3 Klassen notwendig war.

Der große Zuwachs kam nicht von ungefähr. Erstmals wurden 1939 in Plauen die „Deutschen Meisterschaften“ ausgetragen, woran sich die besten Schützen des Verbandes beteiligen konnten. Gleich 2 Mannschaften mit je 4 Schützen konnten aufgestellt werden und markierten den hohen Leistungsstand der Bergischen Bolzenschützen.

Der Schießbetrieb musste 1942 aufgrund des zweiten Weltkrieges eingestellt werden.

 

Im Dezember 1951 fassten sich einige Herren ein Herz und tauften die Vereinigung „Interessengemeinschaft der Bergischen Bolzenschützen“, nachdem sich in diesem Jahr wieder zahlreiche Bolzenschießvereine fanden (u.a. Pilghausen, Mangenberg, Schützenverein Ohligs, van der Beek, VfB Marathon und Remscheider SSV). Die Saison startete mit einer einfachen Meisterschaftsrunde (jeder schoss gegen jeden einen Clubkampf) und zwei weitere Vereine schlossen sich der Interessengemeinschaft an: der SSV Honsberg und der SV Nüdelshalbach.

Jeweils 15 Schützen pro Verein konnten an den jeweiligen Clubkämpfen teilnehmen und gegeneinander antreten. Jeder Schütze gab in einem ersten Durchgang 12 Schüsse auf eine senkrechte Ringscheibe (Höchstmöglicher Schuss 12 Ringe) ab. Die ersten drei Schüsse des Schützen dienten als „Probe“. Aus diesen 15 Schützen qualifizierten sich 8 Schützen für den zweiten Durchgang. Diese 8 Schützen gaben wieder 12 Schüsse ab und ermittelten die sogenannten „Besten 6“, aus denen sich noch heute das Endergebnis zusammensetzt.

Bereits im darauffolgenden Jahr wurde die Saison um eine Hin- und Rückrunde erweitert.

 

1956/1957 waren so viele Vereine der IG beigetreten, dass man wieder in zwei Klassen um die Stadtmeisterschaft schießen konnte. Stadtmeister konnte nur derjenige in der höchsten Klasse auf dem ersten Platz werden, sodass eine Auf- und Abstiegsregelung gefunden wurde.

Ebenfalls wurde ein Pokalkampf etabliert und die Einzelergebnisse der Schützen miteinander verglichen.

Zum Ende einer jeden Saison wird seit diesem Jahre ein Fest gefeiert. Auf diesem sogenannten Jahresfest wird als wichtigster Punkt der Stadtmeister geehrt. Natürlich gibt es noch weitere Ehrungen, die sich aus der Saison ergeben: beste Einzelschützen (Damen/Herren/Senioren/Junioren), Pokalsieger, Klassenmeister und Jubilare.

Die 50er Jahre waren für den Bolzenschießsport sehr bewegte Jahre. Es gab sehr interessante Meisterschaftskämpfe, an dessen Spitze sich der Remscheider SSV mit insgesamt 9 Stadtmeistertiteln setzte.

 

1968 wurden zwei Meilensteine erreicht. Zum einen wurde die Gemeinschaft zu einem eingetragenen Verein. Zum anderen war der Höchststand mit 23 aktiven Vereinen bestehend aus 380 aktiven Schützen erreicht.

Die 70er Jahre standen ganz im Zeichen des Hastener SSV, der sich 5 mal die Stadtmeisterschaft erschoss. In den 80er und 90er Jahren wurde der SC 11/12 Grüne mit 14 Titeln der erfolgreichste Verein.

Es gibt nicht nur im Bergischen Bolzenschützen. Denn seit 1982 wird jährlich ein Vergleichskampf mit einem befreundeten Verband aus den Niederlanden geschossen. Der Wettkampf wird abwechselnd in den Niederlanden und Deutschland ausgetragen.

 

Einige Zeit ist vergangen.

 

Auch heute wird noch mit Bolzen geschossen. Trotzdem hat sich einiges in den vergangenen Jahren verändert. Zur Interessengemeinschaft der Bergischen Bolzenschützen e.V.; kurz IGBBS; zählen aktuell 12 Vereine. Nach wie vor gibt es ein Klassensystem, in dem um die Stadtmeisterschaft konkurriert wird. Geschossen wird auf eine Wertungskarte, auf der waagerecht drei 12er Ringscheiben gedruckt sind. Auf den Clubkämpfen gibt es nur noch einen Durchgang für 15 Schützen eines Vereins und jeder hat die Möglichkeit zu den „Besten 6“ zu zählen, die nach wie vor das Endergebnis bilden. Die guten alten Donnerbüchsen der 50er Jahre haben Verstärkung von den neuesten Präzisionsluftgewehren der verschiedensten Marken erhalten.

Nach der Corona Pandemie, welche auch für unseren Sport spürbare Folgen hat, sind wir 2022 in eine "Findungssaison" gestartet. So sind wir aktuell 10 Vereine und von den maximal 15 Schützen eines Vereins hat jeder die Möglichkeit zu den "Besten 5" zu zählen, die am Ende ein Endergebnis bilden. Seit dem Jahr 2023 befindet sich die IGBBS wieder in einem regulären Schießbetrieb - dies umfasst die Meisterschaft, das Pokalschiessen sowie den internationalen Vergleichskampf und unser Totengedächtnisschießen.